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Manchmal ist die Zeit gekommen diese Welt zu verlassen.

Ich glaube wir müssen mal über den Abschied sprechen:
Ich erlebe immer wieder, wie schwer dieser Gang ist – für die Zweibeiner. Dazu möchte ich euch sagen: Es ist für EUCH schwer, nicht für uns. Wir Tiere leben im Hier und Jetzt. Instinktiv wissen wir, dass das Leben endlich ist. Im Einklang mit der Natur und Natürlichkeit nehmen wir Tiere Krankheit und Sterben gelassen und friedvoll an und haben damit die unglaubliche Fähigkeit, loslassen zu können und sich der Situation völlig hinzugeben.
Wir machen uns keine Gedanken darüber, wie der Tod wohl sein wird und auch nicht darüber, ob danach noch etwas kommt. Für uns ist entscheidend, wie es uns gerade geht. Dabei sollte die Frage nicht sein, ob wir leiden – denn dann ist es schon zu spät. Die Frage muss lauten: Haben wir Lebensqualität? Erkennen kann man dies z.B. daran, dass wir immer noch tun, was wir immer gerne getan haben: Spazieren laufen oder zumindest eine Runde durch den Garten drehen, Freude wenn unsere vertrauten Menschen nachhause kommen, Bällchen spielen oder das Spielmäuschen fangen, schnüffelnder Weise Zeitung lesen, wenn es nach draußen geht oder im Falle der Samtpfoten: auf der Fensterbank sitzen und die Vögel beobachten.
Wenn die schlechten Tage den Guten überwiegen, es keine Aussicht auf Heilung mehr gibt oder die Knochen jeden Tag nur noch schmerzen, ist es Zeit sich zu verabschieden. Diese faire Entscheidung seid ihr uns schuldig. Es ist nicht in Ordnung, wenn wir bleiben müssen nur weil es Euch im Herzen weh tut uns gehen zu lassen. Wir Tiere sind keine „sprachlosen“ Wesen. Wir teilen uns klar und deutlich mit. Wer liebenden Auges betrachten, beobachten und analysieren kann, der wird diese Form unserer Kommunikation verstehen und berücksichtigen können. Manchmal ist es auch so, dass bei Euch der Schmerz über eine bevorstehende Verabschiedung so groß ist, dass uns das große Sorgen bereitet, weil wir es nicht verstehen können. Dann klammern auch wir uns an das Leben, weil wir das Gefühl haben euch nicht im Stich lassen zu können oder auf euch aufpassen zu müssen obwohl unsere Kräfte dies eigentlich gar nicht mehr zulassen. Dann ist es an euch uns das Gefühl zu geben, dass es in Ordnung ist, wenn wir gehen und ihr es auch ohne uns schafft – auch wenn es schwer ist.

Sollte der Zeitpunkt gekommen sein, macht mein Frauchen für Alle den Weg über die Regenbogenbrücke so stressfrei wie möglich. Dabei ist es dann ganz egal, wo es sein soll: Ob in der Praxis oder zuhause – auf der Couch oder im Garten. Die moderne Medizin macht den letzten Gang stressfrei, schmerzfrei und würdig. Aber wichtig ist: Bleibt stark für uns! Wenn ihr weint und es Euch das Herz zerreißt (was verständlich ist), dann verunsichert uns das und macht uns Angst. Wenn es für Euch in Ordnung ist – dann ist es das auch für uns! Lasst uns nicht allein und bleibt stark an unserer Seite!
Das geliebte Tier beim Sterben zu begleiten, ist unglaublich schmerzvoll. Lasst erst danach euren Gefühlen freien Lauf. Es ist okay, die Tränen fließen zu lassen oder laut zu schluchzen. Das Tierarztpraxis-Team ist an von ihrer Trauer überwältigte Patientenbesitzer gewohnt und hat mit Sicherheit einfühlsame, tröstende Worte für euch. Die tiefe Trauer muss niemandem peinlich sein.

Für die Zweibeiner beginnt nun eine schwere Zeit und in den ersten Tagen werdet ihr uns Gefährten in jeder Sekunde schmerzlichst vermissen. Bitte verinnerlicht euch, dass euer geliebtes Tier immer an eurer Seite sein wird, denn ihr wart „sein Mensch“.

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